Kind und Hund: Die 5 wichtigsten Tipps für Eltern
Kinder lieben Hunde. Damit das auch so bleibt und alle voneinander profitieren, ist es wichtig, die künftigen kleinen HundeliebhaberInnen auf eine harmonische Interaktion mit Hunden vorzubereiten.
Wissen schützt
Wissen schützt. Nicht nur vor Fehlern, sondern – im Fall Kind und Hund – auch vor Gefahren. Sich vorsorglich Gedanken zu machen, sein Kind rechtzeitig auf das Zusammentreffen mit Hunden vorzubereiten oder sich darum zu kümmern, dass (wenn vorhanden) auch das vierbeinige Familienmitglied nicht nur Pflichten, sondern auch Rechte erhält, macht Sie nicht zu einem hysterischen Elternteil, sondern zu einem Fürsorglichen.
Gefahren, Bedürfnisse und Befindlichkeiten zu erkennen, setzt aber Empathie und Kenntnis voraus. Kenntnis darüber, wie es meinem Kind geht ebenso wie darüber, wie sich der betreffende Hund gerade in der jeweiligen Situation fühlt. Und natürlich Kenntnis darüber, was man machen kann, um die Situation für alle Beteiligten möglichst angenehm zu gestalten.
Da man hier aber pauschal wenig wirklich hilfreiche Tipps in kurzen Worten geben kann, empfiehlt es sich, eine entsprechende Schulung zu diesem Thema zu besuchen. Zu unterschiedlich sind die Bedürfnisse und Persönlichkeiten der einzelnen Beteiligten. Schulungen von „Hundsgemein? Hundetraining“ bzw. „Kindundhund.at“ nehmen sich diesem Thema explizit an.
Niemals ohne
Die Faustregel für Begegnungen von Kindern und Hunden lautet: niemals ohne Aufsicht. Das hat nichts mit mangelndem Vertrauen zu tun, sondern damit, dass Situationen plötzlich überraschende Wendungen nehmen und Entscheidungen erfordern können, die eines gewissen Erfahrungsschatzes bedürfen. Und damit, dass Kinder sich mit einer vertrauten Bezugsperson als „sicherem Hafen“ eher trauen, mit Hunden freundliche Interaktionen einzugehen.
Vorbild sein
Dass Kinder ihre Umgebung nachahmen, ist für Eltern wohl kein Geheimnis. Umso wichtiger also, dass man sich auch in Punkto Hund als gutes Vorbild zeigt: Weder sollte man schreiend die Flucht ergreifen, wenn ein Hund auftaucht, noch jauchzend auf ihn zustürzen, um ihn zu begrüßen. Einen respektvollen, ruhigen und höflichen Umgang mit Hunden lernen Kinder also nur, wenn sie sich diesen auch bei den sie umgebenden Erwachsenen abschauen können.
Auch das Interesse des Kindes an Hunden zu wecken, ist für eine positive Einstellung und freundliche Grundstimmung kein Nachteil. Mit Sätzen wie „Wusstest du eigentlich, dass Hunde noch erschnuppern können, wo ein Mensch war, selbst wenn er dort mit dem Auto gefahren ist?“ legt man meist schon erste Grundsteine auf den Weg zum kleinen Hundefan.
Keine „ungeeigneten“ Hunde zum Kind lassen
Sein Kind zum Hundefreund zu machen heißt auch, es vor Hunden zu schützen, die dem im Wege stehen könnten. Das betrifft nicht nur jene Hunde, die auf Kinder nicht so gut zu sprechen sind, sondern vor allem jene, die nicht gelernt haben, sich in Anwesenheit von Kindern ruhig und rücksichtsvoll zu verhalten, die an ihnen hochspringen, sie ablecken oder anrempeln.
Wie nahezu überall im Leben gilt hier also auch: Qualität vor Quantität. Lassen Sie also lieber nur einige wenige, gut erzogene bzw. rücksichtsvolle Hunde mit Ihrem Kind Kontakt aufnehmen, als es mit vierbeinigen Tornados zu verschrecken.
Das Kind nicht zu Hunden lassen, solange es…
Dasselbe gilt übrigens auch umgekehrt. Solange ein Kind noch nicht gelernt hat, sich zurückzunehmen, sich in Gegenwart von Hunden leise und rücksichtsvoll zu verhalten oder sein Tun zu unterlassen, wenn man es darum bittet, solange sollte es auch in der Interaktionen mit Hunden noch am Schoß bleiben bzw. diese den Eltern überlassen.
Das ist zwar meist lediglich eine Frage des Alters, hat aber auch mit dem zu tun, was man im Hundetraining als „Frustrationstoleranz“ bezeichnet: Kann das Kind es aushalten, wenn seine Wünsche nicht in Erfüllung gehen? Da Hunde keine Spielzeuge, sondern Lebewesen mit Persönlichkeit, Schmerzempfinden und eigenständigem Denken und Handeln sind, sollten Kinder also erst dann mit ihnen in Kontakt treten dürfen, wenn sie sich auch bewusst zurücknehmen können.
Lesen Sie auch den zweiten Teil "Kind und Hund: Die 10 Regeln für Kinder im Umgang mit Hunden".
Redaktioneller Hinweis: Wir bedanken uns bei Mariella Mariano von Hundsgemein? Hundetraining für die Zurverfügungstellung dieses Textes.