Extrem sportlich? Extrem gefährlich!
Sie klettern Wände hinauf, ziehen Gewichte oder springen unnatürlich hoch: Hunde-Extremsport ist eine Qual für die Tiere und gesundheitsgefährdend!
Immer öfter werden über soziale Medien Wettbewerbe mit Hunden angekündigt bzw entsprechende Videos verbreitet, bei denen die Tiere für sie unnatürliche extreme Leistungen erbringen müssen. Beispiele für solche aus Tierschutzsicht abzulehnende Veranstaltungen sind „Wall Climb“ (Wändeklettern), „Weight Pulling“ (Gewichtziehen), „High Jump“ (Hochsprung) oder „Treadmill“ (Laufband). Diese neuen "Sporttrends" für Hunde sind keine harmlosen Freizeitvergnügungen, wie aktuell gestreute Videos gerne suggerieren möchten.
Die Tiere sind extremen Belastungen ausgesetzt, die bis zur völligen Erschöpfung und zu schweren gesundheitlichen Folgen führen können.
Unnatürliche Bewegungsabläufe und gesundheitsbelastende Praktiken
Welche Leistungen werden den Tieren bei diesen neuen Extremsportarten abverlangt? Im Bewerb "Treadmill" werden die Hunde auf Laufbänder gestellt und müssen dort bis zu 10 Minuten und länger in vollem Tempo laufen. Dabei werden sie meist an ihrem Halsband am starren Rahmen des Laufbandes fixiert. Im Training werden die Hunde von ihren Besitzer*innen oft bis zur Erschöpfung angetrieben.
Beim „Weight Pulling“ werden die Vierbeiner vor einem mit Gewichten beschwerten Wagen gespannt, den sie innerhalb einer fixen Zeitvorgabe über eine bestimmte Distanz ziehen müssen. Hierbei müssen sich die Hunde mit ihrem gesamten Gewicht in das Geschirr stemmen und in kurzer Zeit eine extreme Leistung vollbringen. Dieses Ziehen des Wagens ist auf keinen Fall mit dem Ziehen von leichten Hundewägen oder Hundeschlitten vergleichbar. Die Wägen stehen auf schlecht abrollenden Rädern oder Schienen und werden meist zusätzlich eingebremst.
Beim „Wall Climb“ ist es das Ziel, dass Hunde so weit wie möglich eine senkrechte Wand hochklettern. Auch hier werden sie von ihren Besitzer*innen angetrieben. Nachdem sie oben angekommen sind und sich dort in ein Stück Fell verbissen haben, lassen sie los und fallen mehrere Meter zurück Richtung Boden. Wenn sie der „Fänger“ nicht richtig auffängt, kann es zu schweren Verletzungen kommen.
Harmonische Mensch-Hund-Beziehung statt Urkunden und Pokale
Warum kommt es zu solchen Auswüchsen beim Hundesport? In erster Linie wollen sich BesitzerInnen untereinander messen und suchen über ihre Hunde eine persönliche Bestätigung. Dabei werden Extreme nicht gescheut, sondern absichtlich angestrebt. Viele Tierärzt*innen, Hundetrainer*innen und Tierschützer*innen kritisieren diese neuen Sporttrends - und das zu guter Recht. Die Hunde werden hohem Stress, Gefahren und Risiken ausgesetzt und das nur, damit sich Menschen voreinander profilieren können.
Die Tierschutzombudsstelle Wien empfiehlt: Beim Hundesport sollten Spaß und Freude des Hundes immer im Vordergrund stehen, denn diese sind für eine harmonische Mensch-Hund-Beziehung ungleich wichtiger als Urkunden und Pokale!